Etappe
1, Hennigsdorf - Oranienburg ca. 20 km.
Es
gibt keinen markanteren Punkt in Berlin [A] als das Brandenburger Tor.
Vielleicht verabreden Sie sich hier mit Freunden, um dann in einem der
zahllosen Straßencafés zusammen die erste Etappe zu besprechen.
Selbstverständlich bietet sich die brodelnde Metropole für viele erlebnisreiche
Tage an. Auch finden Radfahrer in der Großstadt durchaus grüne Wege. So kann
man an den Ufern von Spree und Havel und im alten Spandau ziemlich entspannt
radeln. Wer allerdings schnell das Weite sucht, der fährt mit der S-Bahn bis
Hennigsdorf.
Hier
begeben Sie sich entweder gleich auf den gut ausgebauten Radweg in Richtung
Norden oder Sie beginnen die Tour mit etwas Geschichte und Natur. In Nieder
Neuendorf [B] , kurz hinter der Landesgrenze zu Brandenburg, erinnert in
schönster Idylle, direkt an der Havel, der einzige, erhalten gebliebene
Grenzturm mit einer Ausstellung an die Teilung Berlins.
Die
Stadt Hennigsdorf (S) präsentiert sich aufgeräumt, gemütlich und mit einer
schönen Fußgängerzone. Bereits kurz hinter dem Ort prägen Wälder und Wiesen das
Bild. In Richtung Hohen Neuendorf [1] durchqueren Sie die stillen Havelauen und
das Landschaftsschutzgebiet Stolper Heide. Das Vogelparadies besticht durch
seine Ursprünglichkeit und Einsamkeit.
Für
einen Abstecher ist das fünf Kilometer entfernte Marwitz [C] gut. Dort stellt
die 90-jährige Hedwig Bollhagen in ihren Werkstätten die inzwischen legendäre
HB-Keramik her. Oder Sie besuchen das Ofen- und Keramikmuseum in Velten [D] mit
seinen wunderschönen alten Öfen und Kacheln der verschiedensten Stile.
Von
Hohen Neuendorf führt der Weg durch schattige Wälder nach Birkenwerder [2] .
Hier ist das Clara-Zetkin-Haus sehenswert. Es zeigt einige der bekanntesten
Werke der Schriftstellerin im Original.
Auf
dem Weg nach Borgsdorf [4] durchfahren Sie das Briesetal. Der namensgebende
Briesebach durchzieht das anerkannte Erholungsgebiet in zahllosen Windungen,
bevor er in die Havel mündet. In Borgsdorf angekommen, können Sie in einem
schönen Gasthof verschnaufen. Die fünf Kilometer bis zum Etappenende
Oranienburg (Z) legen Sie auf einem sehr guten Radweg zurück, der über Lehnitz
[5] verläuft. In der Kreisstadt lohnt das unter Kurfürst Friedrich Wilhelm I.-
dem Großen Kurfürsten - erbaute Barockschloss mit dem Kreismuseum einen Besuch.
Wenige Minuten vom Zentrum entfernt befinden sich die Gedenkstätte und das
Museum Sachsenhausen. Sie erinnern an das hier errichtete Konzentrationslager
und an ein dun-kles Kapitel deutscher Geschichte.
Einige
Strecken dieser Etappe sind - insbesondere in offener Landschaft - sehr sandig
und holprig. Zwischen Hennigsdorf und Hohen Neuendorf führt der Weg etwa einen
Kilometer über die Landstraße. Bis zum 2. Halbjahr 2002 soll die gesamte
Strecke jedoch bestens ausgebaut sein.
Etappe
2, Oranienburg - Zehdenick ca. 34 km.
Auf
Waldwegen, die immer wieder wechselnde Blicke auf den nahen Lehnitzsee
freigeben, erreichen Sie kurz hinter Oranienburg die Lehnitzschleuse. Vier
Kilometer begleitet Sie nun der Oder-Havel-Kanal. In Friedrichsthal [1] bringt
Sie (während der Saison von April bis Oktober) eine Fähre ans andere Ufer. Ab
2002 radeln Sie über eine neue Brücke. Als Abstecher empfiehlt sich ein
Badeaufenthalt am idyllischen Grabowsee mitten im Wald. In Schmachtenhagen [A]
lohnt ein Bummel über den Oberhavel-Bauernmarkt. Hier findet sich bestimmt die
eine oder andere Köstlichkeit aus der Region, die sich als Wegzehrung eignet.
In der Nähe auf dem Wildrosenhof Malz [B] erwarten den Besucher duftende
Kräuter, neugierige Schafe und Ziegen sowie putzige Meerschweinchen und
Kaninchen.
Vom
Grabowsee radeln Sie unweit des Oder-Havel-Kanals über Bernöwe [2] durch einen
wildreichen, brandenburgischen Wald bis zur Brücke in Kreuzbruch [3] . Etwa
acht Kilometer westlich des Weges liegt der Ponyhof Neuholland [C] , ein
Reiteridyll besonders für Kinder.
In
Liebenwalde [4] lohnt sich ein Besuch im Heimatmuseum. Das »Museum im Knast«
hat seinen Sitz im ehemaligen Stadtgefängnis. In sechs historischen Zellen und
Räumen erfahren Gäste Wissenswertes über Geschichte und Geschichten der Region.
Großer
Beliebtheit erfreut sich das sieben Kilometer entfernte Wildpferdgehege in
Liebenthal [E] . Auf dem benachbarten Bauernhof leben zudem mehrere Tiere, die
zu den vom Aussterben bedrohten Haustierarten gehören.
Der
14 Kilometer lange Weg nach Zehdenick führt am Vosskanal entlang und an der
sehenswerten Schleuse Bischofswerder [5] vorbei. Kaum am Stadtrand angelangt,
erblicken Sie die Ruinenteile des Zisterzienserklosters und die angrenzende
Klostergalerie mit ganzjährigen Ausstellungen. Der Radweg an der Havel führt
direkt auf die Zugbrücke mit Blick auf den Mühlenkolk und das neue Museumsschiff.
Zehdenick (Z) liegt am westlichen Rande der Schorfheide - Deutschlands größtem
zusammenhängenden Waldgebiet. Bekannt ist die Havelstadt aber vor allem für die
Ziegelindustrie und die Schifffahrt. Sie liegt inmitten einer einzigartigen
Tonstichlandschaft und kann hinsichtlich der Baustoffe deshalb aus dem Vollen
schöpfen.
Im
Franziskushof [F] , nur zwei Kilometer von Zehdenick entfernt, kann man
gemütlich in einer Klosterstube Schwarzbier trinken, ein Trockenblumenatelier
bewundern oder in einer eigenen Kapelle einen Gottesdienst miterleben.
Bis
zur Fertigstellung des neuen Radwegeabschnittes Ende 2001 empfehlen wir von
Malz über Freienhagen, Liebenberg, Bergsdorf (mit dem Museumshof des Malers
Kurt Mühlenhaupt), Kleinmutz nach Zehdenick zu fahren. Die hügelige Landschaft
vermittelt viele interessante Blicke. Die meist guten Wege und Straßen führen
wenig Verkehr.
Etappe
3, Zehdenick - Dannenwalde ca. 22 km.
Der
sechs Kilometer lange Feldweg von Zehdenick nach Mildenberg [1] schlängelt sich
zwischen vielen kleinen Seen hindurch. Über 60 Tonstiche reihen sich heute
rechts und links der Havel aneinander. Nach dem Ende des Tonabbaus blieben sie
meist sich selbst überlassen und füllten sich mit Wasser. Viele Tonstiche
entwickelten sich zu eigenwilligen Biotopen und bieten Wasservögeln, Bibern und
seltenen Pflanzen neuen Lebensraum. Genießen Sie hier Brandenburgs Weite.
In
Mildenberg befindet sich in unmittelbarer Nähe des Weges auf dem Gelände zweier
denkmalgeschützter Großziegeleien der Ziegeleipark [1] . Für dieses mit viel
Liebe zum Detail hergerichtete Technikmuseum in der Natur sollten Sie ruhig
etwas Zeit reservieren. Unternehmen Sie hier eine kleine Zeitreise in die
Geschichte der Ziegelherstellung oder eine nicht minder spannende Fahrt mit der
Tonlorenbahn. Das Ziegeleimuseum im Ringofen, die Dampfmaschine und die
historischen Werkstätten (Schmiede, Schlosserei, Stellmacherei) begeistern
nicht nur Technik-Freaks. Wer den Radweg verlassen möchte, kann im benachbarten
Badingen [A] das schon von weitem gut sichtbare »Feste Haus« kennen lernen.
Hinter den Resten einer einst stattlichen Mauer versteckt sich die dazugehörige
Feldsteinkirche.
Wieder
im Sattel geht es weiter über Burgwall [2] - mit Blick von der
Aussichtsplattform auf den noch aktiven Tagebau -, Zabelsdorf [4] und Wentow
[5] nach Dannenwalde (Z) . Dabei passiert der Weg mehrere märkische Dörfer mit
Kirche, Anger und Weiher sowie windschiefen Ställen und bunten Vorgärten.
Krumme Wege mit torkelnden Weiden führen schließlich zum Wentowsee. Er lädt zum
Verweilen und zum Baden ein. Bald darauf tauchen Sie in den nächsten Wald ein.
Nach einem kurzen, die Bundesstraße 96 begleitenden Weg, erreichen Sie
schließlich Dannenwalde (Z) . Da der Weg teilweise sandig und ansteigend ist,
sollten Sie in dem kleinen Ort mit seinem Kirchlein verschnaufen.
Wer
Lust auf mehr hat, dem sei ein Abstecher nach Gransee [B] empfohlen. Die
historische Innenstadt ist von einer beeindruckenden, fast ganz erhaltenen
Stadtmauer umgeben. Hier stellt das niedliche Heimatmuseum mit seinem alten
Pulverturm und dem Ruppiner Tor zahlreiche Zeugnisse und Exponate aus
vergangenen Tagen vor. Auch die historische Gutsanlage Zernikow [C]
rechtfertigt einen Umweg. Das bescheidene Schloss entwarf der bekannte
Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff.
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